ENGAGEMENT Typisierungsaktion für den an Blutkrebs erkrankten Tom nimmt Fahrt auf
Fünfjähriger aus Emden hat seit einem Jahr Leukämie und benötigt dringend neue Stammzellen.
EMDEN – Es geht um sehr viel. Es geht um Toms Leben. Deshalb hat Elke S., die Mutter des fünf Jahre alten, an Leukämie erkrankten Emder Jungen, gestern noch einmal an alle potenziellen Stammzellspender appelliert, an der Typisierungsaktion für ihr Kind teilzunehmen: „Tom darf nicht sterben. Ich möchte meinen Sohn aufwachsen sehen.“

Die Registrierung durch die Deutsche Knochenmarkspenderdatei erfolgt am Sonntag, 10. April, im Forum des Klinikums Emden (...).
[Anmerkung: Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in den Leukin-Service-Points in Norden und Umgebung Sets für die Typisierung zu erhalten.]

In einem Pressegespräch stellten Toms Mutter sowie Vertreter des Klinikums Emden und des Elternvereins für krebskranke Kinder die Situation dar. Im Frühjahr 2015 wurde bei dem Jungen Leukämie diagnostiziert, nachdem er zuvor mit hartnäckigen Infekten zu kämpfen hatte, begleitet von zum Teil hohem Fieber. Hinzu kamen Schmerzen am ganzen Körper. Seit der Diagnose wurde und wird Tom in der Onkologie in Oldenburg (stationär) und im Emder Klinikum (ambulant) behandelt. Eine „anstrengende und quälende“ Chemotherapie ab Ende Juni 2015 war zunächst erfolgreich, doch in diesem Februar bekam das Kind erneut Fieberschübe. Der Krebs ist zurückgekehrt. Nur eine Stammzelltransplantation kann Tom noch helfen. Mit Hochdruck wird nach einem geeigneten Spender gesucht – weltweit. Die Chancen, jemanden zu finden, der nahezu die gleichen Gewebemerkmale wie Tom hat, soll die Aktion am übernächsten Sonntag erhöhen.
„Momentan hält er sich tapfer“, sagt Elke S. auf die Frage, wie es Tom derzeit geht. Was sicher auch für die Mutter gilt, die während des Pressegesprächs zwischenzeitlich auch schon mal lächelt. Nach Kräften unterstützt wird sie vom Elternverein, dem sie seit Juni 2015 angehört. Es sind nicht nur liebevolle Gesten, aus denen Elke S. Kraft schöpfen kann. Vereinsvertreter schenkten ihr gestern einen Karton mit Lego für Tom – sein Lieblingsspielzeug. Es sind auch die Erfahrungen anderer Betroffener, die hilfreich sein können.Wie die der zweiten Vorsitzenden Agnes Kramer aus Leer, die seit 2001 im Verein aktiv ist und deren Tochter 16-jährig an Krebs gestorben ist.
Nachdrücklich unterstützt wird die Suche nach einem Stammzellspender vom Klinikum Emden. Der Chefarzt der Kinderklinik, Ansgar Wosnitza, hat inzwischen im Krankenhaus verbreitet, dass für den 10. April eine ganze Reihe Fachpersonal fürs Blutabnehmen benötigt wird. „Die Sache hat richtig Fahrt aufgenommen“, freut sich der Mediziner. Rund 50 Helfer werden für diesen Tag insgesamt im Einsatz sein. „Wir rechnen mit einem guten Andrang“, sagte Elternvereinsvorsitzender Dieter Seemann.„Wenn es 1000werden, wäre es schon super.“
„Wir sind froh, dass wir ein funktionierendes Krankenhaus vor Ort haben, gerade auch für onkologische Patienten. Das ist wichtig, um den Eltern die Angst zu nehmen“, sagte Seemann. Wosnitza seinerseits lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit von Klinikum und Verein. „Wir haben schon viele tolle Sachen gemeinsam realisiert. Wir können uns auf Euch verlassen.“
Die Registrierung für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) findet am Sonntag, 10. April, von 11 bis 17 Uhr im Forum des Klinikums statt. Jeder gesunde Mensch im Alter von 17 bis 55 Jahren kann daran teilnehmen. Dem Spender werden fünf Milliliter Blut abgenommen, um seine Gewebemerkmale zu bestimmen. Jeder Stammzellspender ist eine Chance für andere Patienten weltweit. Mehr Infos unter www.dkms.de und www.ev-krebskranke-kinder.de.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 04.04.2016, Seite 12.